Psychosoziale Versorgung von Flüchtlingen
Sensibilisierung, Befähigung und Unterstützung von Betreuungspersonen von Asylsuchenden und Flüchtlingen
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Célia Steinlin
- Stellv. Projektleiter/in : Laura Maria Wade-Bohleber, Agnes von Wyl
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Stiftung
- Kontaktperson : Célia Steinlin
Beschreibung
Projektziel:
Das Projekt soll die Sensibilisierung von Betreuungspersonen von
Flüchtlingen bzgl. der Einschätzung psychischer Schwierigkeiten und
der Indikation einer psychotherapeutischen Unterstützung stärken.
Mittelfristig soll dies die Zuweisungspraxis zu spezialisierten
psychosozialen Versorgungsangeboten verbessern. Die
Betreuungspersonen sollen auch im Umgang mit Traumafolgestörungen,
die sich im Betreuungsalltag zeigen können, geschult werden. Zudem
sollen Betreuungspersonen im Umgang mit eigenen Belastungen
(Sekundärtraumatisierung, Burnout-Symptomen) unterstützt werden.
Damit soll ihr Wohlbefinden verbessert werden und Ausfälle und
Personalfluktuation sollen reduziert werden.
Methode:
In einem ersten Schritt wurde von 2016 bis 2017 eine Erhebung der
Belastungen und Ressourcen bei Betreuungspersonen durchgeführt
sowie eine Bedarfserhebung gemacht. Es konnten 178
Betreuungspersonen befragt werden. Es hat sich gezeigt, dass sich
ein stärkeres Kohärenzgefühl, mehr Selbstfürsorge sowie
Transparenz, Partizipation und Wertschätzung durch Vorgesetzte und
Teammitglieder positiv auswirkt und vor Belastungssymptomen
schützt. Es hat sich auch gezeigt, dass ein hoher Bedarf nach
Information über Traumafolgestörungen und nach Fallbesprechungen
besteht. Die Ergebnisse sind im Januar 2018 in der Zeitschrift
SozialAktuell erschienen (Steinlin, Inäbnit, & Morina, 2018, siehe
Anhang).
Seit Anfang 2017 wurden insgesamt fünf Fortbildungen und
vereinzelte Supervisionen zu diesem Thema durchgeführt. Es konnten
bereits verschiedene Einrichtungen der AOZ und der ORS AG damit
erreicht werden, unter anderem die MNA Zentren Zollikon und
Lilienberg. Der nächste Schritt ist eine Ausweitung der Angebote
auf weniger zahlungsfähige Institutionen, z.B. Organisationen von
freiwilligen Helfern. Dafür wird finanzielle Unterstützung
benötigt. Diese Fortbildungen und Supervisionen werden laufend
evaluiert und das Konzept soll in einem Bericht veröffentlicht
werden.