Prädiktive Bevorratung von Micro-Hubs für die dezentrale Lebensmittelversorgung
Auf einen Blick
- Projektleiter/in : Prof. Dr. Maike Scherrer
- Stellv. Projektleiter/in : Prof. Vicente Carabias-Hütter
- Projektteam : Edgar Heim, Michael Stadler, Dr. Andreas Weiler, Onur Yildirim
- Projektstatus : abgeschlossen
- Drittmittelgeber : Interne Förderung
- Kontaktperson : Maike Scherrer
Beschreibung
Die Covid-19-Pandemie hat aufgezeigt, dass die Versorgung der
Bevölkerung mit Lebensmitteln im bestehenden System nicht
funktioniert hat. Die Online-Plattformen der Grossverteiler waren
über längere Zeit überlastet und die grosse Anzahl an nachgefragten
Waren konnte nicht bedient werden. Diese Tatsache und der Fakt,
dass die sonst schon mit Verkehr stark belasteten Städte den
zusätzlichen Mehrverkehr durch die Lebensmittellieferungen kaum
bewältigen könnten, bildet die Ausgangslage für dieses Projekt.
Dieses hat zum Ziel, eine stadtverträgliche Lösung in Bezug auf
Lebensmittelversorgung aus Micro-Hubs zu erarbeiten.
Durch den zunehmenden Onlinehandel und dem damit verbundenden
erhöhten Verkehrsaufkommen von Lieferdiensten droht den Städten der
Verkehrskollaps. Mit der zunehmenden Tendenz zum Onlinehandel
verlieren die Quartierläden an Bedeutung und sehen sich mehr und
mehr gezwungen, ihre Türen für immer zu schliessen. Um diesem Trend
entgegen zu wirken, könnten Quartierläden in Micro-Hubs umgewandelt
werden. Von aussen betrachtet bleibt der Quartierladen erhalten und
Kunden aus den Quartieren können weiterhin wie gewohnt in den
Quartierläden einkaufen. Eigentlich werden die Quartierläden aber
in Micro-Hubs umfunktioniert. Die Grossverteiler können diese
basierend auf einer durch künstliche Intelligenz (KI) und einem
lernenden Algorithmus antizipierten Nachfrage nach E-Commerce
Produkten bevorraten und beliefern dann aus den Quartierläden
heraus die Kunden schnell mit frischen Produkten, aber auch dem
restlichen Sortiment. So können die Quartiere ihre Läden behalten,
ihr eigentlicher Umsatz wird aber über E-Commerce Bestellungen
generiert. Diese Micro-Hubs verhelfen zu weniger Verkehr in den
Städten durch kurze Belieferungen zu Fuss oder per Lastenfahrrad
und somit zu weniger Emissionen, weniger Lärm und grösserer
Verkehrssicherheit. Zusätzlich machen Quartierläden die Städte
lebenswerter, da sie sogenannte Schläferquartiere innerhalb der
Stadt aufwerten und beleben.
Publikationen
-
2020.
City Hubs : urbane Logistik im Wandel.
Thema Umwelt.
2020(4), S. 10-11.